Feuerwehrkapelle

Feuerwehrkapelle im Jahre 2015 - FF Waibstadt

Bild Frühjahr 2015 (zur Vergrößerung auf das Bild klicken)

Feuerwehrkapelle Herbst 2004

Feuerwehrkapelle Herbst 2001

Die Musik spielte bei der Waibstadter Feuerwehr schon von Anfang an eine große Rolle. Bereits im Sitzungsprotokoll vom 3. Juni 1866 steht, dass für die Kapelle weiteres Notenmaterial angeschafft werden soll. Am 26. Mai 1867 wird die Anzahl der Mitglieder auf neun Mann festgesetzt, deren Leiter Karl Philipp Völker war. Die Musik scheint sich 1873 aufgelöst zu haben, denn Althorn und sonstige Instrumente wurden verkauft. Der im Jahr 1894 gegründete Musikverein wirkte über viele Jahre auch als Feuerwehrkapelle und spielte bei den alljährlichen Feuerwehrfesten und Ausmärschen.

Am 30. November 1975 trennte sich der Musikverein von der Feuerwehr im gegenseitigen Einvernehmen. Was im Herbst 1975 durch die Initiative von Bernhard Hohneder mit sechs aktiven Musikern quasi mit „Pauken und Trompeten“ und einer Auswahl von Märschen begonnen hatte, mauserte sich mit der Zeit zu einem kleinen Orchester, das im kulturellen Leben der Stadt Waibstadt lange schon einen festen Platz hat. Nicht nur die örtlichen musizierenden Vereine können bei ihren jährlichen Veranstaltungen auf die Kapelle zählen, sondern auch alle anderen Waibstadter Vereine werden bei runden Jubiläen unterstützt. Wohltätige Veranstaltungen, wie z. B. Umrahmung des Perutages und das Mitwirken beim Pfarrfest sind eine Selbstverständlichkeit.

Maßgebend geprägt wurde die Kapelle von 1977 bis 2009 von Stabführer Klaus Kreth. Sein Stellvertreter war lange Jahre Fritz Andres, der auch heute noch diese Funktion bekleidet. Neben der Probenarbeit mit der Kapelle bildete Klaus Kreth auch über 30 Jugendliche aus, dankenswerter Weise unterstützt von Andreas Zorn und Ramona Kreth. Er tauschte im Jahr 2009 den Dirigentenstab gegen seinen Bariton und spielt seither in der Kapelle mit. Das breite Repertoire, was seit 2009 von Stabführer Andreas Zorn in den wöchentlichen Proben einstudiert wird, bietet für nahezu jeden Geschmack etwas. Polka, Marsch und Walzer sind wohl die häufigsten Weisen, aber auch moderne Rhythmen gehören zum Programm. „Stets zur Fahne woll‘n wir halten, Kameraden, woll‘n wir sein“, heißt es in einem in Waibstadt gern gesungenen Feuerwehrlied. Getreu diesem Wahlspruch begleitet die Feuerwehrkapelle die Kameradinnen und Kameraden aller Abteilungen in den verschiedenen Stationen des Lebens. Sei es, wenn ein Feuerwehrmitglied Hochzeit feiert oder einen runden Geburtstag begeht. Ehrensache ist es für die Musiker, wenn es gilt Abschied zu nehmen, die Trauerfeier mitzugestalten und Kameraden musikalisch auf dem letzten Weg zu begleiten.

Gewöhnlich am Samstag nach dem 4. Mai umrahmt die Kapelle den Gottesdienst, der von der Feuerwehr zu Ehren des Schutzpatrons St. Florian ins Leben gerufen wurde. Bei der „Floriansmesse“ bringt die Feuerwehrkapelle neben den konventionellen Kirchenliedern auch beliebte Popballaden („When you believe“, „You´ll never walk alone“, „Power of Love“) und moderne Klassik („Adagio“, „Ave Maria“, „Amen“) zu Gehör. Dies ist eine schöne Gelegenheit, die gefühlvolle Seite der Kapelle kennenzulernen und die Kapelle freut sich über jeden Zuhörer, ob „Zivilist“ oder Feuerwehrmitglied. Immer wieder ein bewegender Moment für die Zuhörer, aber auch für die Akteure ist die Aufführung des „Großen Zapfenstreiches“. Zusammen mit der Feuerwehrkapelle Helmstadt und begleitet durch Spielmannspfeifen aus Sinsheim und Hemsbach wurde dieses Traditionswerk bei großen Jubiläen der umliegenden Wehren dargeboten. Ein Höhepunkt im Musikerjahr ist zweifelsohne die Teilnahme am Umzug beim Mathaisemarkt in Schriesheim, wo die 26 Personen starke Truppe mit dem Durchschnittsalter von derzeit 44,4 Jahren schon seit vielen Jahren mit Begeisterung mitmarschiert.

Ein bisschen Wehmut kommt auf, wenn man sieht, dass es immer schwieriger wird, Nachwuchsmusiker zu finden. Derzeit stellt die Einsatzabteilung noch die größte Gruppe in der Kapelle, gefolgt von der Alters- und Reservemannschaft. Die Kapelle mit dem Engagement in der Feuerwehr allgemein zu koppeln, bedeutet einen hohen Zeitaufwand, der mit Schule und Mitgliedschaft in anderen Vereinen eher schwer zu vereinbaren ist. Bleibt die Hoffnung, dass auch künftig noch musikbegeisterte Kids und Jugendliche aus der Jugendfeuerwehr Lust bekommen, in der Feuerwehrkapelle mitzumachen.

Schon immer unterstützten die Kommandanten die Kapelle nach Kräften und dieser Rückhalt spornt immer wieder an, dieses Doppel-Engagement Feuerwehrdienst und Musik weiter zu tragen. Der Text einer Polka, welche die Feuerwehrkapelle im Jahr 2014 in ihr Repertoire aufgenommen hat, beschreibt recht zutreffend die Stimmung dieser Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Waibstadt:

„Wir Musikanten, vereint durch Spiel und Gesang, sind befreundet ein Leben lang. Uns Musikanten liegt Harmonie pur im Blut. Musik, die tut uns echt gut.“

Es wäre schön, wenn diese Stimmung noch weiteren Generationen übergeben werden könnte.


 
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