Novum der Feuerwehrgeschichte

Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Waibstadt, Abteilung Waibstadt, der bisherige stellvertretende Abteilungskommandant Harald Spiegel  die Wiederwahl zum stellvertretenden Abteilungskommandanten nicht an. Grund hierfür war, dass er das von ihm angepeilte Vertrauen von zwei Drittel der wahlberechtigten Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden nicht erhielt: Von 54 möglichen Stimmen erhielt er nur 35, eine Stimme somit weniger als die gewünschten 36. Er war der einzige Kandidat, der vom Feuerwehrausschuss zur Wiederwahl vorgeschlagen worden war. Weitere Bewerber stellten sich nicht zur Wahl. Harald Spiegel hatte Stimmeneinbußen einkalkuliert, aber nicht in dem Umfang. Trotzdem versicherte er, dass er seine Arbeit als Zugführer weiter machen und sich weiterhin mit vollem Engagement dem Feuerwehrdienst einbringen werde. Er sah bei diesem Ergebnis nicht mehr das Vertrauen, was man für einen stellvertretenden Kommandanten eigentlich benötige.

Ein sichtlich überraschter Abteilungskommandant Kurt Spiegel bedauerte, dass sein Sohn die Wahl nicht annahm. Es sei traurig, dass seinem Stellvertreter, der doch so viel Engagement für die Feuerwehr eingebracht habe, so wenig Vertrauen entgegengebracht wurde.

Eingeleitet und umrahmt wurde die Jahreshauptversammlung in der Stadthalle mit musikalischen Klängen der Feuerwehrkapelle unter der Leitung von Stabführer Andreas Zorn. Kommandant Kurt Spiegel bedankte sich in seinem Rechenschaftsbericht auch im Namen der gesamten Feuerwehr beim Gemeinderat für die Bereitstellung der Mittel und die Unterstützung bei den Belangen der Feuerwehr. „Wir haben wieder viel Eigenleistung für Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten an Geräten, Fahrzeuge und Feuerwehrhaus durchgeführt“, so Spiegel. Mit 52 Einsätzen im vergangenen Jahr hatte die Wehr wieder ein ereignisreiches, aber normales Jahr. Es waren u.a. fünf Brände, 18 technische Hilfeleistungen, davon drei Verkehrsunfälle und 17 Brandmeldealarmierungen, darunter sehr viele Fehlalarme, 15 Tier- und Weseneinsätze, darunter musste eine Schlange aus einer Wohnung gefangen werden, zwei Ölspureinsätze. Das hierfür eingesetzte Personal war 704 Stunden unterwegs.

Schriftführer Hans Eichholz berichtete, dass die Feuerwehr derzeit 66 aktive Wehrangehörige (acht Damen und 58 Herren) zählt. Auf ihren Einsatz vorbereitet wurden sie in sieben Übungsabenden, einer Ganztages-, zwei Maschinisten, einer Boots- und vier Atemschutzübungen. Die Feuerwehr hatte mehr Ausgaben, als Einnahmen zu verzeichnen, teilte Kassenverwalter Gerold Werner mit. Deshalb sei eine Entnahme aus den Rücklagen erforderlich geworden.

Stabführer Andreas Zorn berichtete über 40 Proben und 17 Auftritte der Feuerwehrkapelle. Im Februar startete die Ausbildung von fünf Jungmusikern. Über verschiedene Aktivitäten der Altersmannschaft, die Zurzeit aus 16 Männer und fünf Frauen besteht, informierte deren Leiter Heinz Laub. Auf ein erfolgreiches Jahr blickte die Jugendwartin von der Jugendfeuerwehr Ann-Kathrin Lenz zurück. Die 45 Personen zählende Jugendfeuerwehr traf sich zu 94 Übungen und Freizeitaktivitäten. Die Gründung einer Kids-Feuerwehr sei ein richtiger Weg gewesen. Über warteten Atemschutzbeauftragter Harald Spiegel und der Sportbeauftragte Alexander Spiegel mit ihren Berichten auf.

Per Handschlag durch Bürgermeister Joachim Locher und Kommandant Kurt Spiegel wurden Alexander Pfarr und Steven Bender verpflichtet und in die aktive Wehr übernommen. Befördert wurden Sebastian Lutz zum Feuerwehrmann, Tobias Böhm, Daniel Bindemann, Andreas Dabitsch, Ann-Kathrin Lenz, Felix Schmidt, Conny Schneider, Stefan Spiegel und Markus Wittmann zu Oberfeuerwehrmännern bzw. Oberfeuerwehrfrauen.

13 Feuerwehrkameraden bewarben sich für den Feuerwehrausschuss, acht galt es zu wählen. In geheimer Wahl wurden gewählt: Torsten Langer, Steffen Andres, Benjamin Kreth, Michael König, Gerold Werner, Tobias Böhm, Jörg Oppolzer und Andras Spiegel.

„Eigentlich wollte ich, dass die Feuerwehrführung heute wieder komplett ist, doch leider ist dies nicht eingetreten“, betonte Bürgermeister Joachim Locher. Er dankte Harald Spiegel für seine engagierte und aufopferungsvolle Tätigkeit als stellvertretender Abteilungskommandant. „Die Vielzahl der Einsätze sagt nichts über das tatsächlich Geleistete aus“, so das Stadtoberhaupt. Er versicherte, dass der Gemeinderat und die Stadt weiterhin der Wehr die notwendige Unterstützung gewähren werde. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Kurt Lenz hob hervor, dass die Ausbildung bei der Waibstadter Feuerwehr sehr gut sei. Lenz sprach die Hoffnung aus, dass die Waibstadter Feuerwehr trotz der nicht zustande gekommenen Wahl des stellvertretenden Kommandanten wieder zusammenwachsen möge, denn man sei eine Mannschaft, welche alle die gleiche Uniform tragen.

Ortsvorsteher Winfried Glasbrenner überbrachte die Grüße der Daisbacher Abteilungswehr und bedankte sich bei der Wehr für ihren geleisteten Dienst zum Wohle der Bevölkerung. Er stellte fest, dass die Feuerwehren die mutigsten Bürgerinitiativen seien.