Unfälle nehmen keine Rücksicht auf Arbeitszeit der Wehrleute

Weil Verfügbarkeit des Personals zunehmend problematisch wird, ist für Rettungsmannschaften die Zusammenarbeit Gebot der Stunde

Die jüngsten schweren Unfälle auf der Bundesstraße B292 waren für die beiden Feuerwehren Waibstadt und Helmstadt Anlass, eine gemeinsame Übung abzuhalten. Schwerpunkt war die Personenrettung in kritischer Lage. So wurde an der L549 zwischen Waibstadt und Neidenstein im Gewerbegebiet Bitzwiese eine Unfallszene nachgestellt, wie sie schon öfters eingetreten ist:

Zwei Autos streiften sich, wobei ein PKW nach rechts von der Fahrbahn abkam, sich überschlug und auf dem Dach liegend im Regenüberlaufbecken landete. Das Fahrzeug musste gegen weiteres Abrutschen gesichert werden, um die Verletzten zu retten. Gleichzeitig fuhr ein Traktor mit Anhänger auf dem parallel verlaufenden Feldweg. Auf dem Anhänger befand sich eine Person. Beim Ausweichen des Traktors stürzte der Anhänger in den Graben und begrub den Mitfahrenden unter den Anhänger. Die Person musste mit schwerem Gerät und Lufthebekissen gerettet werden. Der zweite PKW blieb am Ufer des Schwarzbaches an einem Baum hängen, wobei die Einsatzkräfte besondere Sicherungsmaßnahmen gegen ein Abrutschen in den Bach vornehmen mussten.

„Hintergrund dieser Übung war, dass alle Feuerwehrangehörigen gemeinsam an allen Unfallenstellen Rettungsmaßnahmen durchführten und nicht jede Wehr sich allein diese vornahmen“, so der Waibstadt Kommandant Kurt Spiegel. Die Übung wurde von ihm und den Feuerwehrführungskräften Daniel Spiegel und Regina Tschimmel ausgearbeitet.

Für die Helmstadter Feuerwehrkameraden war es wichtig, bei dieser Übung zu erfahren, welche Gerätschaften im Rüstwagen RW2 und Vorausrüstwagen befinden und bei Unfällen eingesetzt werden können.

Der stellvertretende Kommandant der Helmstadter Feuerwehr, Ralf Helfers, regte die weitere Zusammenarbeit der Wehr an. So ist zum Beispiel eine Großübung in Helmstadt angedacht. Beide Kommandanten anerkannten die Notwendigkeit solcher gemeinsamen Übungen.

Bereits vor 14 Tagen hatten die Feuerwehren Waibstadt und Neckarbischofsheim eine Großübung im Gymnasium in Neckarbischofsheim durchgeführt. Mit ein Grund für die verstärkte Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg ist die Personalknappheit vor allem bei Einsätzen in der Arbeitszeit der Wehrleute. Freistellungen werden zunehmend problematisch. Deshalb sei eine gemeinsame Zusammenarbeit richtig und notwendig, so Kommandant Kurt Spiegel gegenüber der RNZ.

 
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